Wir kennen das Tauchen in Saudi-Arabien nicht. Nachdem die Royal Evolution hier 2025 getaucht ist und uns davon berichtet hat, werden wir es genauer beschreiben.

Die Tauchgebiete im Sudan gehören zu den besten Riffen des Roten Meeres. Da das Reisen im Sudan aufgrund staatlicher Auflagen und fehlender Infrastruktur sehr schwierig ist, sind die Tauchplätze in diesem Teil des Roten Meeres noch sehr unberührt. Neben schönen Korallen werden hier auch noch sehr häufig Grossfische wie Mantas und Hammerhaie gesehen.

Die richtige Reisezeit für das Tauchen im Sudan wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Als beste Zeit für einen Tauchurlaub gilt der Zeitraum Ende Februar bis Anfang Juni, dann ist die Sprungschicht in ca. 25-30 Meter Tiefe und der Wind ist weniger stark.

Von Mitte Juni bis Mitte September ist es sehr heiß und die Wüstenwinde sorgen auch für viel Sand in der Luft.

Je nach Jahreszeit ist die Sprungschicht (unterhalb kühleres Wasser) in unterschiedlichen Tiefen. Speziell die Hammerhaie halten sich fast immer im kühleren Wasser auf.

Von Ende September bis November ist es in der Regel weniger windig und mit etwas Glück liegt die Sprungschicht weiter oben. Im Nordsudan bei Masharifa ist im Oktober und November Mantasaison, da sich im warmen Oberflächenwasser viel Plankton befindet. Im Dezember und speziell im Januar ist die Luft und das Wasser kälter und es gibt in der Regel viele Wellen.

Wenn die Sprungschicht relativ hoch ist, haben Taucher die besten Chancen Hammerhaie zu sehen. Ungefähr ab März herrscht eine südliche Grundströmung, diese bringt kühleres Wasser in die Tiefe und die Sprungschicht wird angehoben. Durchschnittlich alle 2 Jahre tritt diese Strömung auch in den Monaten Oktober und November auf.

Die Wassertemperaturen liegen im Januar & Februar bei ca. 24-26°C, ab März bis Juni steigen diese im Flachwasser auf 27-29°C und unter der Sprungschicht betragen diese 25-26°C. Ab Ende Juni wird das Wasser sehr warm 30-32°C und die Sichtweiten recht schlecht. Ab September sinken die Wassertemperaturen dann langsam wieder.

Im Sudan ist es in der Regel weniger windig und wellig als in Ägypten und die Temperaturen sind um einige Grad höher. Der Wind kommt fast immer aus dem Norden.

Im September, Oktober & November ist es weniger windig. Ab Dezember kann der Wind wieder stärker werden, der Januar weht fast immer ein starker Wind, der hohe Wellen verursachen kann. Ab Februar wird es langsam wieder ruhiger.

Die Lufttemperatur ist in den Wintermonaten Dezember, Januar und Februar mit 20-24°C recht kühl, danach wird es langsam wärmer. Die Sichtweiten Unterwass sind in den Wintermonaten teilweise sehr schlecht, da sich Warm- und Kaltwasser in den tauchbaren Tiefen vermischen.

In den Sommermonaten ab Ende Juni steigen die Lufttemperaturen auf 35-45°C und es ist sehr heiß.

Die Tauchgebiete im Sudan können in 4 Regionen aufgeteilt werden. Es gibt zum einen den Norden inkl. der bekannten Tauchplätze Shaab Rumi, dem Angarosh & Abington Riff und den Tauchplätzen rund um Port Sudan. Dann gibt es südlich von Port Sudan, die Tauchplätze der Suakin Gruppe mit Riffen wie Shaab Anbar & Shaab Jumna und seit einigen Jahren werden von wenigen Schiffen auch die Tauchgebiete im tiefen Süden an der Grenze zu Eritrea angefahren.

Im Norden sind die Atolle und Riffe häufig größer als im Süden, es gibt viele gute und sichere Ankerplätze. Bei Shaab Rumi hat Jaques Coustea 1962 seine Unterwasserstation aufgebaut und es lebten zum ersten Mal Menschen für 7 Tage in einer Tiefe von 27 Metern unter Wasser. Auch im Norden gibt es viele schöne Riffe an denen Großfische regelmäßig getroffen werden. In der Lagune von Masharifa können von August bis November Mantas gesehen werden.

Die Tauchgebiete im Sudan gehören wahrscheinlich zu den besten des Roten Meeres. Da das Reisen im Sudan aufgrund staatlicher Auflagen und fehlender Infrastruktur sehr schwierig ist, sind die Tauchplätze in diesem Teil des Roten Meeres noch sehr unberührt. Große Fischschwärme, viel Großfisch, intakte Korallenlandschaften und sehenswerte Wracks (Umbria, Blue Bell und Levanzo) bieten unvergessliche Tauchgänge. Die beste Zeit um Großfisch zu sehen ist von Januar bis April.

Umbria ist ein Transportschiff von 150 Meter Länge. Das Schiff wurde ursprünglich in Deutschland gebaut und fuhr am Ende unter italienischer Flagge. Als Italien dann auf Seiten der Deutschen in den 2. Weltkrieg eintrat war die Umbria gerade umgeben von britischen Kriegsschiffen. Dem Kapitän der Umbria gelang es das Schiff zu versenken damit es nicht in die Hände der Gegner viel. Heute ist die Umbria einfach zu betauchen, die max. Tiefe beträgt 35 Meter an der Schraube. Die Laderäume, Maschinenraum, Restaurant und andere Räume können einfach betaucht werden. In den Frachträumen finden sich noch heute 3 Fiat Autos, Bomben, viele Patronen und Zementsäcke.

Sanganeb ist ein wunderschönes Riff mit 2 Tauchplätzen. Das Riff ist schon aus großer Entfernung gut zu erkennen. Hier steht ein hoher Leuchtturm, dieser kann auch kostenlos besucht und bestiegen werden. Wer die 269 Treppenstufen und die 6 Stufen der Leiter die zum Ausguck führen bewältigt hat wird mit einem schönen Ausblick belohnt. Der Leuchtturmwärter verkauft für 10 Euro Souvenir T-Shirts.

Diese Inselgruppe fängt ca. 30 Seemeilen Südöstlich von Port Sudan an. Hier gibt es viele Inseln mit schön bewachsen Riffen deren Steilwände in Große Tiefen abfallen Je nach Strömung können die Sichtweiten hier stark schwanken, es gibt aber immer viel Fische und die Chance auf Großfisch ist sehr gut, die Riffe sind gut erhalten und schön mit Hart- und Weichkorallen bewachsen.

Die Suakin Inseln werden regelmäßig von allen Tauchschiffen im Sudan angefahren da es ausreichend geschützte Ankerplätze für die Schiffe gibt.

Im Tiefen Süden gibt es 9 kleine Inseln und einige Habilis, bei diesen handelt es sich um Riffe die nicht bis ganz an die Oberfläche kommen. Das arabische Wort Habili bedeutet in der Fischersprache ungeborenes Riff. Die Habilis haben in der Regel immer eine leichte Strömung und an einem Ende ein Plateau das für Fische interessant ist. Diese Riffe können nur bei ruhigerer See in den Monaten Ende März bis Mitte Juni sicher angefahren werden. Im Tiefen Süden werden mehr Fische und Haie gesehen als im Rest vom Sudan, hier wird man keine anderen Taucher treffen. Das Gebiet kann nur selten angefahren werden da es für Tauchschiffe kaum ruhige und geschützte Ankerplätze gibt.

Da es momentan im Sudan keine Tauchbasis mit wirklich funktionierendem Tauchbetrieb gibt, ist die beste Möglichkeit die Riffe zu betauchen ein Tauchkreuzfahrtschiff. Die Schiffe sind vom Standard sehr unterschiedlich, die Ausstattung ist schon mal etwas einfacher und das Essen manchmal nicht sehr abwechslungsreich.